Radikalisierungsphänomene: Parallelen, Abgrenzungen & pädagogische Relevanz

Workshop am 06.09.2017 VON 09:30 BIS 16:00 UHR


Radikalisierungstendenzen sind gesamtgesellschaftlicht beobachtbar, doch auch extremistische Gruppen erfahren einen anhaltenden Zulauf. Als besonders besorgniserregend ist dabei nicht nur die Attraktivität rechtsextremer und insbesondere salafistischer Ideologie einzustufen, sondern auch die zunehmende Gewaltorientierung der Gruppen. Gerade junge Menschen fühlen sich von radikalen Ideologien angezogen, vermutlich besonders diejenigen, die darin eine Art Lösungsstrategie oder Entlastung für innere Defizite finden. Daher stellt diese Entwicklung die Pädagogik im besonderen Maße vor neue Herausforderungen. Betrachtet man die Phänomene genauer, fallen Parallelen sowohl im Ideologieangebot, als auch im Beziehungsangebot auf. Schaut man sich die Gemeinsamkeiten an, liegt der Schluss nahe, dass die Mechanismen, die hinter den Beweggründen stehen sich einer solchen Gruppe anzuschließen mindestens ähnlich sind. Sicherlich gibt es verschiedene Motive sich einer extremistischen Gruppen anzuschließen, dennoch ist davon auszugehen, dass es eine bestimmte Zielgruppe gibt, die sich von extremistischen Gruppen stärker angezogen fühlen als andere, wobei die Ausgestaltung des ideologischen Angebots zunächst zweitrangig ist. Gestützt wird dies durch Beobachtungen aus der Praxis. Diese zeigen, dass sich einige radikalisierte Personen nach einer Distanzierung relativ unproblematisch einer anderen extremistischen Gruppe anschließen oder anderweitige Mechanismen finden, um den „Drang zum Radikalen“ zu befriedigen. Für die pädagogische Praxis würde das bedeuten, dass man ideologieübergreifend mit einem ähnlichen Ansatz arbeiten könnte, einer Methode, die an der Wurzel der Radikalität ansetzt. Um diese zu stützen, braucht es detailliertes Wissen über Radikalisierungsverläufe, über Hinwendungsmotive und den Strukturen denen eine Hinwendung zugrunde liegen. 

 

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