Als pädagogische Antwort auf Radikalisierungsphänomene finden vielfältige Methoden Anwendung, um diesem Problem entgegenzutreten und junge Menschen zum Umdenken zu bewegen. Die wenigsten Programme beachten die innerpsychische und interpersonelle Welt des radikalisierten Menschen auf der Basis seines „Gewordenseins“. Untersucht man aber die Biographien radikalisierter Personen, sind es besonders Jugendliche und junge Erwachsen, mit ungünstigen frühen Beziehungserfahrungen und/oder Menschen, die sich in schweren Lebens- oder Adoleszenzkrisen befinden, die für die Versprechungen radikaler Gruppierungen anfällig sind. Diese bieten z. B. Anerkennung, Halt, Struktur und Sinn und kompensieren damit innerpsychische Spannungszustände und interpersonelle Schwierigkeiten. Einschränkungen bestimmter Selbst- und Beziehungsregulationsfunktionen können also die Vulnerabilität für eine Radikalisierung erhöhen. Sie sollten daher verstärkt in den Fokus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung genommen werden und in der pädagogischen Praxis durch den Einsatz psychodynamisch-pädagogischer Programme Berücksichtigung finden.
Wie passt die psychodynamische Perspektive in das Feld Radikalisierung und Radikalisierungsprävention?
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Verein zur Förderung wissenschaftlich begründeter Methoden psychosozialer Arbeit mit jungen Menschen
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