Pädagogik und Radikalisierungsprävention. Wie können sich methodische Ansätze 'wirksam' gestalten lassen?

Workshop am 22.09.2021 mit Dr. Frank Greuel

von 09:30 bis 14:30 Uhr in der Medical School Berlin


Das Thema „Radikalisierung“ erfährt seit Jahren auch abseits der sicherheitspolitischen Agenda vermehrt Aufmerksamkeit. In Folge zahlreicher Förderprogramme haben sich in den vergangenen Jahren unterschiedliche methodische Ansätze entwickelt, von denen sich einige auch langfristig etablieren konnten. Dennoch ist die Frage nach Erfolgskriterien für Projekte bis heute nicht zufriedenstellend beantwortet.

 

Im Workshop werden wir uns mit verschiedenen Präventionsansätzen beschäftigen und außerdem zum Thema machen, was man bereits über den Erfolg von Projekten weiß. Dazu bieten wir eine Plattform für Praktiker(innen) unterschiedlicher Projekte, die sich über ihre Erfahrungen austauschen können.

 

Wir stellen uns die Fragen, wie einzelne Ansätze von den Klient(inn)en angenommen werden und was genau diese Ansätze so erfolgreich macht mit dem Ziel gemeinsam einige, aktuelle Punkte zusammenzutragen, die es für eine gelingende Radikalisierungsprävention braucht.

 

Im Workshop werden wir uns unter anderem mit folgenden Fragen auseinandersetzen:

  • Welche Ansätze haben sich in der Praxis als besonders erfolgversprechend gezeigt?
  • Was weiß man aus wissenschaftlicher Sicht über sogenannte Erfolgskriterien?
  • Was brauchen junge Menschen, um sich nachhaltig aus extremistischen Kreisen zu lösen?

Eingeladener experte

Dr. Frank Greuel

wissenschaftlicher Referent beim Deutsches Jugendinstitut in Halle

 


Kurzzusammenfassung des Workshops

Der Fachvortrag und die anschließende Diskussion verdeutlichten insbesondere die Relevanz von unterschiedlichen, passgenauen und parallellaufenden Angeboten und die Vorteile, die ein gemeinsames Clearingverfahren mit einer multiprofessionellen Arbeitsgruppe hervorbringt. Neben der so möglichen Auswahl des individuell passenden Angebots ist der regelmäßige Austausch mit allen beteiligten Akteur:innen erforderlich, um sich einerseits fachlich abzustimmen und darüber hinaus über Entwicklungen zu sprechen. In diesem Kontext wären auch Kooperationen zwischen verschiedenen Projekten denkbar, um so die gemeinsame und konstruktive Zusammenarbeit zu stärken. Darüber hinaus sind pädagogische Fachkräfte wie Schulsozialarbeit, ambulante Jugendhilfe oder Jugendfreizeit über bestehende Angebote zu informieren und qualifizieren, um bei Unsicherheiten oder Verdachtsfällen sensibel und aufmerksam reagieren zu können und die entsprechenden Stellen zu kontaktieren.

 

Neben diesen inhaltlichen Aspekten wurde in der Diskussion der Wunsch nach einer offenen und konstruktiven Fehlerkultur geäußert. Für die gelingende Arbeit radikalisierungspräventiver Projekte ist es demnach wichtig, erlebte Herausforderungen offen und transparent gegenüber Fördermittelgebern kommunizieren zu können. Ferner sollten die Projekte in der Radikalisierungsprävention, insb. im Hinblick auf die Weiterentwicklung und Qualitätssicherung als Teil der Regelstrukturen gefördert werden, um so nachhaltig und professionell beständige Angebote gewährleisten zu können.

 

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